Der Gegenprotest – ein persönlicher Kommentar

Am 04.11.2023 fand in Düsseldorf eine Israel- und Judenfeindliche Versammlung statt.

Die Verbindungen in das islamistische Terrorumfeld der menschenverachtenden judenhassenden Hamas, PFPL & Samidoun werden wir in einem separatem Blogkommentar zusammenfassen

Genauso die Zusammenarbeit mit dem extrem rechten „Friedensbündnis NRW“ rund um den den völkischen Nationalisten Ingo Marks, sowie den judenfeindliche Beiträge verbreitenden Jürgen Todenhöfer und die in Teilen judenfeindliche „Team Todenhöfer“ Partei wird auch in der Zusammenfassung betrachtet.

An dieser Stelle geht es um die subjektive persönliche Sichtweise zu den Ertebnissen des Tages.

Da von Anfang an klar wahr, das dies kein gewöhnlicher Demotag wird, war von an Anfang an allen bewusst.

Einmal aufgrund der emotionalen Eindrücke nach dem sinnlosen Tod vieler Jüdinnen & Juden am 07.10.2023, und dem sinnlosen Tod von Menschen im Gazastreifen.

Die Suche nach einem angemessenen Umgang mit diesem Thema ließ uns als Gruppe keine Ruhe, und führt zu diesem kleinen Statement im Vorfeld der Demonstration.

Statement vom 04.11.2023

Denn der Vorwurf der „Islamfeindlichkeit“ durch die Orga der anti-jüdischen Versammlung zeigt uns, daß der Führungszirkel des extrem rechten „Friedensbündnis NRW“ Angst vor unserem kommunikativen Gegenprotest hat.

Durch die Zusammenarbeit vom Anmelder mit „Team Todenhöfer“ & „Friedensbündnis NRW“ war von Anfang an klar, daß es nicht um einen demokratischen Wettstreit der Idden geht.

Zum ersten Mal gab es schon im Vorfeld massive verbale Attacken & Beschimpfungen in den Social Media Kanälen. Auch die offiziellen Äußerungen des Anmelder zeigten an, daß es nicht um Fakten und eine sachliche Problemlösung geht.

Ziel war von Anfang an der Versuch des Anmelder uns als „Islamfeinde“ und Ziel von Angriffen zu markieren.

Diese aufgeheizt Stimmung war von Anfang an bemerkbar. Permanent gab es von den vorbeiziehenden Demobstrant:Innen neben Beleidigungen auch viele klare Bedrohungen und Gewaltandrohungen.

Dies zeigte uns, daß es den Teilnehmer:Innen der judenfeindlichen Versammlung nur um die Umsetzung der menschenverachtenden Ideologie der judenhassenden Terrorgruppe Hamas, PFLP etc geht.

Das es an der Stelle zu keiner Gewalt kam, lag an dem großen Polizeiaufgebot, und dem Interesse der Versammlungsorga das der antisemitische Aufmarsch nicht vor Beginn verboten wird.

Deshalb war vor uns eine größere Anzahl an Ordner:Innen der anderen Versammlung die sich vor uns stellten, und uns vor dem Hass und der Gewalt der Teilnehmenden schützten. Ein persönliches Danke an die Ordner:Innen für den Schutz.

Das dieser Schutz aus rein taktischen Gründen erfolgte, und nicht um Meinungs- & Versammlungsfreiheit zu gewährleisten zeigte sich später am Graf-Adolf-Platz.

Trotz Einladungen an die verschiedenen Gruppen und Parteien der Düsseldorfer Stadt- & Zivilgesellschaft gelang es uns im Vorfeld nicht einen größeren Gegenprotest zu organisieren.

Doch diese Enttäuschung wurde durch viele kleine und größere sehr schöne Momente überlagert.

Da zeitgleich die Lesung und Bastelstunde für Kinder mit Gloria Gossip stattfinden sollte, gab es ein weiteres Problem für uns. Da wir nur eine kleine Gruppe sind, mussten wir akzeptieren das wir keinen Gegenprotest und antifaschistisches Picknick abhalten können. Niedergeschlagen haben wir Gloria informiert das wir kein antifaschistisches Picknick abhalten können.

Zum Glück hatte dies der Feministische Kampftag Düsseldorf dies mitbekommen, umd ist kurzfristig spontan eingesprungen. So konnte das antifaschistische Picknick trotzdem stattfinden. Das war für den Tag das erste schöne Erlebnis als wir sagen konnten das die Lesung und Bastelstunde für Kinder von einem antifaschistischen Picknick begleitet wurde.

Daher ein herzliches Dankeschön an die tollen Menschis die uns geholfen haben ein für uns besonderes Projekt durchzuführen.

Ein großes Sorry das die Lesung und Bastelstunde anscheinend kurzfristig abgesagt wurde. Wir hatten keine Information dazu.

Deshalb noch ein mega großes Dankeschön das ihr trotz dem Wetter ausgehalten habt. Ihr seid die Besten.

Während dessen wuchs unsere kleine Versammlung auf in der Spitze 32 Personen an. Es war schön zu sehen, daß wir durch Aktivisti und progressiven Kleingruppen aus Wuppertal, Ruhrgebiet & Köln vor Ort unterstützt wurden.

Dies gab uns ein starkes Gefühl der Solidarität und praktischer Unterstützung. Es war toll diesen Tag mit euch zusammen erleben zu dürfen. Ihr habt uns sehr viel Kraft & Mut zum weitermachen gegeben.

Auch in den Social Media Kanälen gab es aus der linken progressiven Szene immer wieder Zuspruch und Aufmunterung.

Das hat gezeigt, daß es in der linken progressiven Szene tolle Menschis gibt, die sich für viele gute Themen einsetzen und Solidarisch sind. Das war einfach nur schön.

Was uns vor allem Kraft gegeben hat, war das ungefähr die Hälfte unserer kleinen Versammlung aus Menschen der jüdischen Gemeinde Düsseldorf sowie islamische  Einzelpersonen bestand.

Dies waren wunderschöne Momente als uns durch Gespräche mit den Teilnehmer:Innen bewusst wurde was für einen magischen Moment wir hatten.

Viele verschiedene politische Hintergründe, Herkunftsgeschichten und Religionen stellten sich vereint der Menschenverachtung und dem Judenhass der anderen Versammlung entgegen.

Dies zeigte sich auch bei den verschiedenen Musik- & Wortbeiträgen. mehr als 1x wurde in den Beiträgen die Emotionalität des Augenblick deutlich.

Als wir unser Statement mehrfach vortragen, erlebten wir jedesmal einen tollen Moment. Die Teilnehmer:Innen der anderen Versammlung blieben stehen und hörten uns zu. Es gab danach keine Beschimpfungen oder Gewaltdrohungen mehr gegen Unsere Versammlung. Wir hatten es geschafft das Meinungsmonopol des Anmelder zu durchbrechen. So wurde den Teilnehmenden der anderen Versammlung klar, wofür unsere Gruppe steht. Wir hatten es geschafft damit die Verleumdungen der Orga zu widerlegen. Denn es geht uns nicht um Herkunft oder Religion

So gestärkt zogen wir dann unter Begleitung von größeren Polizeigruppen zu unserem nächsten Kundgebungsstandort. Dabei wurden wir auch von größeren Anzahl an sportlichen Kleingruppen der judenfeinflichen Demo begleitet.

An der Stelle wurde uns bewusst wie hoch das Gewaltpotential durch Teilnehmende der anderen Versammlung war. Das zeigte sich dann am Graf-Adolf-Platz als die Ordner:Innen der anderen Versammlung immer wieder Kleingruppen gezeigt aus der Versammlung heraus zum Gegenprotest durchließen.

Die Orga und Ordner:Innen zeigten hier auch ihr taktisches Verhältnis zum Zulassen von Gewalt als Mittel der Durchsetzung. Während es am Immermannplatz für die Orga Opportunismus erschien Gewalt zu verhindern um den Start des antisemitischen Aufzug zu ermöglichen, so war es für die Orga und Ordner:Innen klar das die laufende Versammlung am Graf-Adolf-Platz nicht durch die Polizei aufgelöst wird.

Dies betraf die polizeilich angedachte Verlagerung der Abschlusskundgebung auf die Oberkassler Rheinwiesen, als auch unseren kommunikativen Gegenprotest.

Nach dem die Machtdemonstration gegenüber der Polizei gelungen war, gab es verstärkt aggressive und gewaltsuchende Kleingruppen die unseren Gegenprotest umkreisten. Unserer Gegenprotest musste durch starke Polizeikräfte wie BFE und Einsatzhunderschaften geschützt werden um Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit zu ermöglichen.

Dieses Szenario zur Einschüchterung verpufft und sorgte für eine tolle Gegenreaktion unserer kleinen Gruppe. Trotz der Sorge und Gedanken um die eigene Sicherheit und die der Gruppe, wurde unser Zusammenhalt und Mut verstärkt.

Wenn wir uns überlege, daß Jüdinnen und Juden direkt nach der Synagoge zu uns gekommen sind, um uns zu unterstützen, so war klar das wir an der Stelle nicht aufgeben durften.

Jüdinnen & Juden erleben diesen Hass jeden Tag, jeden Moment wenn Sie sich als Jüdinnen & Juden zu erkennen geben. Wenn um Dich herum alle einen Schritt zur Seite gehen. Sei es weil die Menschis selber nicht betroffen sein wollen von diesem Hass. Oder weil diese Personen den Hass sogar unterstützen.

Gefühlt waren zwischen 10 bis 20% Deutsche. Entweder aus dem extrem rechten Spektrum, oder dem anti-imp, stalinistisch, trotzkistische oder maoistischen Umfeld der linken Bewegung.

Das war erschreckend bekannte Gesichter auf der anderen Seite zu sehen. Ein Problem was innerhalb der linken & progressiven Bewegung bisher versucht wird zu umgehen. Wir alle wissen welche Gruppen oder Personen sich auf strukturell oder offen judenfeindliche Positionen beziehen.

Das wurde überdeckt durch den Wunsch nach „stabilen“ Bündnispartnern für die nächste Demonstration.

Ein Problem was lange bekannt ist, und sich schon bei Querdenken gezeigt hat. Judenfeindlichkeit & Judenhass sind auch in der linken Szene eine Thema.

Dieser Hass gegen alles Jüdische liess uns enger zusammenrücken, und dem Hass standhalten.

Nach dem diese hasserfüllte Demonstration an uns vorbeigezogen war, entschieden wir uns gemeinsam unsere Versammlung zu beenden.

Wir waren nun fast 4 Stunden der Kälte, dem Regen und dem Hass pausenlos ausgesetzt. Ausgemerzt und durchgefroren beendeten wir unsere Versammlung und lösten unsere Versammlung unter starkem Polizeischutz auf.

Unserer nächster angemeldeter Ort für eine Kundgebung war am Apolloplatz. Durch die Menge an Teilnehmenden der judenfeindlichen Demo hätten wir jedoch keinen sinnvollen Gegenprotest mehr durchführen können. Die persönliche Gefahr für das eigene Leibe und Leben, aber auch für unsere Teilnehmer:Innen führte zu der Absage.

So endete der Demotag für uns mit zwiegespaltenen Gefühlen und Erkenntnissen.

Am wichtigsten sind aus persönlicher Sicht, zwei Erkenntnisse:

Wichtig ist zu erkennen das auf bei der anti-israelischen und judenfeindlichen Demonstration nur Überzeugungstäter:Innen sind. Da gab es keine Mitläufer:Innen. Da waren Menschen die ihren Judenhass kollektiv und öffentlich ausgelebt haben. Das zeigen sowohl die ganzen judenfeindlichen Plakate, Banner, Trandparente etc. Auch der hohe Anteil an judenhass verbreitenden Menschen in der Orga (Team Todenhöfer/Friedensbündnis NRW) sowie an extrem rechten Streamer (1 bezeichnete sich selbst als „vom III. Weg“) machte dies mehr als deutlich.

Wichtig ist zu erkennen, daß dies Problem uns alle betrifft. Denn es geht an dieser Stelle nicht nur um „Die Juden“ oder „Die Palstinänser“. Es geht um Menschen die hier leben, zum Teil hier geboren und aufgewachsen sind. Um Menschen die Teil unserer Gemeinschaft, unserer Stadt- & Zivilgesellschaft sind. Die sich für taktische Bündnisse zusammenschließen um Teile ihrer menschenverachtenden Ideologie mit Gewalt umzusetzen versuchen.

Denn wir haben versagt.

Wir haben versagt als sich im Rahmen der Coronapandemie extrem rechte Gruppen und Personen dort Menschen rekrutiert en und radikalisierten.

Wir haben versagt als sich im Rahmen des imperialen russischen Angriffskrieg die Strukturen der extrem rechten Gruppen nach der Coronapandemie mit dem nächsten Thema als angeblich „Friedensbewegte“ weitere Menschen rekrutieren und radikalisierten.

Und wenn es so weitergeht, dann versagen wir wieder bei dieser menschenverachtenden und judenfeinddlichen Ideologie der Hamas, PFLP & Co. Gruppen die sich auf die islamistische Muslimbruderschaft berufen.

Unsere Stadt- & Zivilgesellschaft versagt an dieser Stelle. Ob aus Bequemlichkeit, Angst, Sorge oder Berechnung ist uns egal. Wir schaffen es nicht unsere Demokratie und unsere Werte zu schützen.

Wir lassen Asyl- und Flüchtlingsgruppen alleine. Wir lassen Sie alleine bei der Integration, im Kampf gegen Antisemitismus unter Migrant:Innen. Wir lassen unabhängige Zentren wie AZ Gathe allein bei ihren Kampf für ihre Unabhängigkeit und gegen die extremistische DTIB. Wir lassen antifaschistische Gruppen im Kampf gegen die extreme Rechte alleine, indem Unterstützung versagt oder gekürzt wird. In dem versucht wird Antifadchismus zu Kriminalisierung. Wir lassen Gruppen die sich gegen linke Problemfälle stellen alleine. wir lassen Sie alleine im Kampf gegen linken Judenhass und linke autoritäre patrichale Strukturen und Konzepte.

Denn immer denken wir das es ist nicht unser Problem ist, es betrifft uns nicht.

Doch es betrifft uns. Denn ohne Schutz stirbt unsere Demokratie. Und dieser Schutz ist nur möglich durch aktiv sein, durch Unterstützung. Um das sich einmischen. Das Dagegenhalten. Um das hinschauen. Um das ansprechen der Probleme. Um das gemeinsame, solidarische was unsere Staft- & Zivilgesellschaft auszeichnen sollte.

Das gemeinsame Erlebnis und die vielen tollen Gespräche geben und die Kraft und den Mut weiterzumachen.

Vielleicht sehen wir uns beim nächsten Mal.

Veröffentlicht von Kö-Antifa

Progressiver Antifaschismus in all seinen Formen

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